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Die Historie der Kolpingfamilie Rohrbach

In Rohrbach bestand seit 1913 ein Jünglingsverein, den die Mitglieder ab einem bestimmten Alter oder nach der Heirat wieder verließen. Danach hatten sie kaum eine Möglichkeit, sich in einer katholischen Gemeinschaft zu betätigen.

Am 14.01.1924 wurde die Gründung des Gesellenvereins beschlossen, im Februar vollzogen und vom 06. bis 08.09. des gleichen Jahres im Rahmen eines Verbandsfestes der katholischen Gesellenvereine des Saarlandes in Form eines Volksfestes, ausgerichtet vom Gesellenverein Rohrbach, gebührend gefeiert.

Im September 1927 veranstaltete der Gesellenverein eine 6-tägige Fachausstellung für handwerkliche Arbeiten, an der außer 41 Lehrlingen auch zahlreiche Gesellen und Meister aus Rohrbach und Umgebung beteiligt waren. Diese Ausstellung war ein eindrucksvolles Zeichen, dass Mitglieder des Gesellenvereins nicht nur am religiös-sittlichen Leben interessiert, sondern auch beruflich zu besonderen Leistungen fähig waren.

Am 13.05.1928 wurde in einem Festgottesdienst mit anschließendem Festzug und Fest am Hohen Wald die erste schwarz-orangene Fahne, Symbol der Kolpingbewegung, geweiht.
Angeregt durch die an der Fahnenweihe beteiligten Musikkapellen pfälzischer Gesellenvereine, gründete auch der Gesellenverein Rohrbach eine Musikkapelle, die aber nach Rückgliederung der Saar an das Deutsche Reich 1935 nicht mehr existieren konnte.

Unter dem Druck der damaligen politischen Verhältnisse musste in der Zeit nach 1935 nach und nach auch der Gesellenverein seiner Tätigkeit einstellen.
Im April 1959 wurde der Gesellenverein, jetzt offiziell als Kolpingfamilie, unter dem Präses Pfarrer Leo Köller wieder gegründet.

Leitmotiv waren die wesentlichen Artikel des Generalstatus des internationalen Kolpingwerkes: der aktive Christ, der loyale Staatsbürger, der fürsorgliche Familienvater, die Tüchtigkeit im Beruf. Am 3. Mai des gleichen Jahres fand die feierliche Aufnahme der Kolpingbrüder in die Kolpingfamilie statt. Erster Vorsitzender wurde Hermann Stolz.

Seit Wiedergründung pflegte die Kolpingfamilie ein reges "Vereinsleben" mit vielen Veranstaltungen auf kirchlich-religiösem Gebiet, aber auch mit weltlichen und gesellschaftlichen Themen. Nicht zuletzt trugen außer dem Zusammenhalt und dem Klima der Mitglieder untereinander auch viele gesellschaftliche Veranstaltungen dazu bei, dass sich immer mehr Rohrbacher zur Kolpingfamilie hingezogen fühlten.

1971 richtete die Kolpingfamilie Rohrbach erstmals den Bezirksbildungstag aus. Im gleichen Jahr wurden die ersten Frauen als Mitglieder in die Kolpingfamilie aufgenommen. Damit wuchs nicht nur die Mitgliederzahl stärker, sondern ab dieser Zeit konnte auch das Veranstaltungsangebot erweitert und die Veranstaltung selbst mit viel mehr Effizienz durchgeführt werden.

Im Jahre 1973 wurde der Kolpingfamilie Rohrbach die Ausrichtung des Diözesanfamilientages übertragen. Dies war sowohl eine  Ehre, als auch eine Gelegenheit, in Rohrbach und darüber hinaus auf ihre vielfältigen Aktivitäten aufmerksam zu machen. So wurde die Veranstaltung in ein großes Festzelt am damals neuen Rohrbacher Weiher eingebunden. Dieses Fest war nicht nur ein großes Erlebnis für alle Beteiligten und für die Kolpingfamilie ein beachtlicher Erfolg, sondern auch die Startveranstaltung für 26 Jahre "Pfingsten mit Kolping", was zur damaligen Zeit noch niemand wusste.

Als im Jahre 1975 der Umbau und die Erweiterung des katholischen Jugendheims anstanden, hat sich die Kolpingfamilie mit viel Fleiß und Einsatz freiwillig zur Verfügung gestellt. Die herbei gewonnenen Erkenntnisse über die fachlichen Möglichkeiten der Mitglieder, besonders aber, zu welchen Leistungen Zielstrebigkeit und Zusammenhalt fähig sind, waren mit ein Grundstein für ein wenige Jahre später in eigener Regie in Angriff genommenes und auch erfolgreich vollendetes großes Bauvorhaben.

Bereits ab 1975 veranstaltete die Kolpingfamilie Rohrbach ziemlich regelmäßig für ihre Mitglieder preisgünstige Urlaubsfahrten. Nach den ersten beiden Fahrten kam erstmals die Idee auf, Möglichkeiten zu untersuchen, ein eigenes Ferienhaus zu kaufen oder zu bauen. Am 27.04.1978 erwarb die Kolpingfamilie ein altes landwirtschaftliches Anwesen in Falkenstein zum Donnersberg in der Pfalz mit Wohnhaus, Scheune und 4700m2 Land. Die vorhandenen Bauten wurden abgerissen und unter eigener Planung und Durchführung mit ca. 70% Eigenleistung das Kolping Familien- und Jugendhaus Falkenstein errichtet. Das Haupthaus wurde am 30.04.1983 durch Herrn Generalpräses Heinrich Festing eingeweiht. Bereits am 01.05.1990 konnte das sogenannte Haus 2 mit einem schönen Turm eingeweiht werden. Mit der Einweihung einer schönen Mariengrotte am 01.05.1994 wurde das gesamte Bauvorhaben in Falkenstein abgerundet.

Die Kolpingfamilie Rohrbach bestreitet im Jahresablauf ein umfangreiches, vielfältiges Programm, das von vielen Mitgliedern, häufig auch von Freunden und Gönnern, angenommen wird.

Zur Zeit gehören der Kolpingfamilie Rohrbach rund 380 Mitglieder an, davon 140 Frauen und 40 Jugendliche. Die Mitglieder bestehen derzeit noch zu einem größeren Anteil aus Frauen und Männern von über 50 Jahren. Es ist aber eine deutliche Tendenz zur Verjüngung festzustellen.